Leonhard-Preis: Unsere Jury
Vier besondere Menschen, vier besondere Perspektiven. Die Jury des Leonhard-Preis 2020 besteht aus Menschen, für die gesunde, regionale Lebensmittel von großer Wichtigkeit sind. Die sich auf ihre Weise und in ihren Bereichen für hochqualitatives Essen aus einer tier- und klimafreundlichen österreichischen Landwirtschaft einsetzen. Nachfolgend stellen wir Euch unsere vier Jury-Mitglieder etwas genauer vor.
Christine Mutenthaler
Regionale Lebensmittel ziehen sich durch das ganze Leben von Christine Mutenthaler. Aufgewachsen im Waldviertel, als Kind von Eltern, die von landwirtschaftlichen Betrieben stammen, hat sie früh einen direkten Bezug zur Wertigkeit von Lebensmitteln erhalten. In ihrer Schulzeit an der HBLA Krems hat sie sodann auch eine Kochausbildung gemacht und anschließend in Dorfgasthäusern genauso wie in Hauben-Restaurants gearbeitet. Nach Absolvierung ihres Tourismusmanagement-Studium in Wien folgten mehrere berufliche Stationen, in denen Regionalität & Kulinarik immer essentielle Bestandteile waren, etwa bei der Betreuung der niederösterreichischen „Genuss Regionen“.

Vorläufiger Höhepunkt dieses einzigartigen Engagements ist aktuell die Leitung des Netzwerk Kulinarik im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Ihr Ziel dabei ist es Österreich als DIE Kulinarik-Destination in Europa zu positionieren. Ein ambitioniertes Ziel, das aber absolut erreichbar ist. Das Fundament dafür besteht für sie aus Qualität, Regionalität und Transparenz. Die Menschen wollen immer stärker wissen, woher ihr Essen stammt. Umso wichtiger ist es, dass sie auch einen Bezug zur Herkunft und Entstehung ihrer Lebensmittel erlangen. Deswegen unterstützt sie auch den Leonhard-Preis, bei dem heimische Betriebe vor den Vorhang geholt werden.
Bettina Neuber
Es gibt Menschen, die nehmen sich ein Leben lang vor, etwas für die Tiere und die Natur zu machen – und es gibt Menschen, die machen es einfach. Bettina Neuber ist so ein Mensch. Von der ersten Stunde weg war sie in die Entstehung und Organisation des Tierschutzvolksbegehrens eingebunden und damit maßgeblich für seinen Erfolg in der Unterstützungsphase mitverantwortlich. Dabei stammt sie weder aus dem Tierschutz, noch hat sie Erfahrung mit der Umsetzung von politischen Kampagnen. Aber es gibt wenige, die so sehr verkörpern, was diese direktdemokratische Initiative versucht zu erreichen. Das liegt wohl daran, dass sie Gastronomie & Hotellerie aus ihrer beruflichen Erfahrung gut kennt.

Und auch daran, dass sie als Mutter von zwei Kindern sehr genau hinterfragt, wo das Essen herkommt und wie es erzeugt wurde. Sie denkt aber als Juristin auch weiter und möchte ganz genau wissen, was ihr aufgetischt wird. Und so kam sie zu dem Schluss, dass wir mehr Transparenz bei Lebensmitteln und mehr regionale Produkte brauchen – denn das führt zu weniger Tierleid, weniger Naturzerstörung und weniger geschlossenen Bauernhöfen. Genau das hat sie mit viel Eifer ins Volksbegehren eingebracht. Und daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie als unsere Vertreterin des Tierschutzvolksbegehrens in der Leonhard-Jury mitwirkt. Denn wir suchen diejenigen, die zeigen, dass es anders geht.
Hannes Royer
Im Alter von nur 21 Jahren übernahm er die Verantwortung für den elterlichen Bauernhof, einen 800 Jahre alten Bergbauernhof in Schladming. Ihn bewirtschaftet ihn noch heute. Die Wertschätzung für unsere Mitgeschöpfe, die Tiere, hat er von seinem Vater von klein auf mitbekommen und es hat ihn maßgeblich geprägt. Nicht nur in der Art, wie er seine Landwirtschaft führt, sondern auch auf seinem weiteren Lebensweg. Er gründete die Marke Heimatgold, betreibt mittlerweile mehrere Geschäfte, wo es regionale Schmankerl unter diesem Label zu kaufen gibt. Nicht zuletzt aber sieht man das auch in seiner Arbeit als Obmann des Vereins Land schafft Leben, den er 2014 gründete.

Hannes ist ein unermüdlicher Werber für die Wertschätzung von Lebensmitteln, für Regionalität und Nachhaltigkeit. Mit seinem Team untersucht er die Produktionsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, fördert den Dialog aller Stakeholder und trägt damit auch zum gesellschaftlichen Bewusstseinswandel bei. Als Vortragender kann er aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz als Bauer und Unternehmer schöpfen – mit nachhaltigem Effekt. Es macht eben einen Unterschied, ob jemand aus erster Hand weiß, wovon er spricht. Und das ist bei Hannes Royer mit Sicherheit der Fall. Und genau diese Expertise bringt er beim Leonhard-Preis nun ein.
Michaela Russmann
Gesunde Ernährung kam schon sehr früh ins Leben von Michaela Russmann. Ihr Vater war Leistungssportler und daher stand auch die Herkunft und Zusammensetzung des Essens am familiären Tisch immer im Mittelpunkt. Spätestens mit der Gründung eines der ersten Bioläden in Wien durch ihren Vater, war Bio überhaupt zum Lebensthema geworden. Und das hatte große Auswirkungen auf ihr Leben. Die studierte Soziologin gründete nicht nur eine Reihe von Läden, Restaurants und Initiativen, sondern ist seit Jahren auch die stellvertretende Obfrau von Die BiowirtInnen. Dieser einzigartige Zusammenschluss von Biogastronomen zeigt, dass es in der Gastronomie auch anders geht.

Michaela ist übrigens auch offizielle Botschafterin der Food-Revolution von Jamie Oliver und setzt sich insbesondere für gesunde Küche in Schulen ein. Beim Bestreben, gesunde Ernährung möglichst früh ins Leben der Kinder zu bringen, hilft ihr die Ausbildung als Kleinkindpädagogin. Und wie leicht das möglich ist, zeigt sie auch in ihren Büchern. Ihre elf Rohgenoss-Kochbücher bislang zeigen die ganze Vielfalt rohköstlicher Ernährung. Alles dreht sich also um gesunde Ernährung, um wertvolle Lebensmittel und einen möglichst leichten Zugang dazu für alle Menschen. Kein Wunder also, dass sie beim Leonhard-Preis mitwirkt, wo es darum geht Betriebe vor den Vorhang zu holen, die sich genau darum bemühen.